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Direktsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtnektar, Fruchtsaftgetränk – was ist der Unterschied?
Direktsaft, Muttersaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtnektar oder Fruchtsaftgetränk? Wer im Supermarkt am Saft- oder Kühlregal entlanggeht, findet viele Fruchtsäfte und fruchthaltige Getränke mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Denn Saft ist nicht gleich Saft. Welche Variante entsteht, hängt davon ab, wie die Früchte nach der Ernte weiterverarbeitet werden. Lesen Sie hier, wie sich die einzelnen Produkte unterscheiden.
Übersicht über den Fruchtgehalt von safthaltigen Getränken
Was ist Direktsaft?
Kühlfrischer Direktsaft besteht zu 100 Prozent aus Früchten. Um die Haltbarkeit des Direktsaftes zu verlängern, wird er während des Verarbeitungsprozesses schonend pasteurisiert. Dadurch bleiben die natürlichen Aromen sowie alle wertvollen Vitamine und Nährstoffe erhalten.
Anders als ungekühlter Direktsaft wird kühlpflichtiger Direktsaft nur wenig erhitzt. Aus diesem Grund halten sich kühlpflichtige Direktsäfte nur bis zu sieben Wochen. Ungekühlter Direktsaft hält sich mindestens zwölf Monate. Typische Fruchtarten für Direktsäfte sind Orange, Apfel, Grapefruit, Traube, Birne oder Ananas. Es gibt sie auch als Mischung in Form von Mehrfruchtsäften und Multivitaminfruchtsäften.
Direktsäfte aus Fruchtarten wie Johannisbeere oder Banane werden in der Regel nicht pur verzehrt, da sie besonders sauer oder dickflüssig sind. Sie werden zu Fruchtnektar weiterverarbeitet.
Was ist Muttersaft?
Als Muttersaft bezeichnet man umgangssprachlich einen puren Direktsaft von besonders säurehaltigen Früchten aus erster Pressung. Dank der schonenden Verarbeitung bleiben alle natürlichen Inhaltsstoffe erhalten. Der Saft behält die natürlichen Geschmacksakzente der verarbeiteten Früchte. Diese können leichten Schwankungen unterliegen.
Muttersaft wird nicht gefiltert, sondern behält alle trübenden Stoffe (= sekundäre Pflanzenstoffe) bei. Nach dem Keltern wird der Muttersaft schonend pasteurisiert, um ihn haltbar zu machen. Pure Direktsäfte können auch aus Sanddorn, Granatapfel oder verschiedenen Beerenarten gewonnen werden.
Solche Muttersäfte verfügen über einen hohen Säuregehalt und werden gerne als Basis für Mixgetränke oder Fruchtsaucen verwendet.
Was ist Fruchtsaftkonzentrat?
Saft aus Fruchtsaftkonzentrat besteht aus 100 Prozent Frucht. Die Früchte werden wie beim Direktsaft frisch gepresst. Anschließend wird dem Saft das Wasser entzogen, je nach Obstsorte wird auch Fruchtfleisch abgetrennt, und die Aromen isoliert. Der Saft wird bis auf etwa ein Sechstel seines ursprünglichen Volumens verdichtet.
Das entstandene Konzentrat und die isolierten Bestandteile werden ins Abfüllwerk gebracht. Die Transportkosten des Konzentrats sind aufgrund des erheblich geringeren Volumens deutlich günstiger als beim Direktsaft.
Im Abfüllwerk werden dem Konzentrat das Wasser und die Aromen wieder zugegeben und zu einem standardisierten Produkt zusammengeführt. Auf diese Weise entsteht ein immer gleichschmeckender Saft.
Was ist Fruchtnektar?
Fruchtnektare werden aus eher säurehaltigen Früchten wie zum Beispiel Beeren oder Sauerkirschen oder Früchten mit viel festem Fruchtfleisch wie Bananen hergestellt.
Für ein saftig-süßes Geschmackserlebnis wird dem Fruchtsaft oder Fruchtmark während der Verarbeitung Wasser, Zucker oder Honig zugefügt. Eine Zugabe von Farb- und Konservierungsstoffen ist nicht erlaubt. Je nach Sorte muss der Fruchtgehalt bei Nektaren laut der deutschen Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung mindestens 25 bis 50 Prozent betragen.
Fruchtnektar gehört somit nicht zum „flüssigen Obst“, sondern fällt in die Kategorie „Extras, Süßes“. Beispiele für Fruchtnektare sind Aprikosennektar, Bananennektar, Johannisbeernektar, Mangonektar, Sanddornnektar oder Sauerkirschnektar.
Was sind Fruchtsaftgetränke?
Fruchtsaftgetränke enthalten nur geringe Mengen Fruchtsaft, Fruchtmark oder Mischungen aus beidem. Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser und durch die Zugabe von natürlichen Aromen, Zucker und Genusssäuren zählen sie zu den Erfrischungsgetränken.
Einigen Fruchtsaftgetränken wird Kohlensäure zugegeben, das macht sie spritziger.
Der meist geringe Fruchtgehalt variiert je nach Fruchtsorte und liegt zwischen 6 Prozent bei Zitrusfrüchten und 30 Prozent bei Kernobst.
Förderer dieses Inhalts ist:
Haus Rabenhorst O. Lauffs GmbH & Co. KG
Obst im Unterricht
Unterrichtsmaterial für die Grundschule ab Klasse 3 rund um Obst: Was ist Obst, wo wächst es, wann ist es reif? Der Stellenwert von Obst in der Ernährung.
Unterrichtsmaterial
Unterrichtsmaterial für die Grundschule rund um Fruchtsaft: Worin unterscheidet er sich von fruchthaltigen Getränken? Wie wird er hergestellt?